Hintergründe zu PEGIDA

Informationen und Materialien

Seit einigen Monaten ruft eine Gruppe, die sich „PEGIDA“ nennt, in Dresden zu Demonstrationen auf. Diese Seite soll über die Hintergründe informieren.

Was ist PEGIDA?

PEGIDA ist ein ausländerfeindliches Demonstrationsbündnis, das die Angst vor islamistischem Terrorismus benutzt, um gegen die Aufnahme von Flüchtlingen Stimmung zu machen.

Die Organisatoren von PEGIDA (in Dresden) sind keine Neonazis. Aber die von ihnen vertretenen Themen sind dieser Richtung stark anschlussfähig, insbesondere die Ablehnung von Asylbewerbern, die Radikalkritik an der parlamentarischen Demokratie („Volksverräter“) und den Medien („Lügenpresse“). Entsprechend gibt es sichtbare Unterstützung aus dem rechtsextremen Milieu.

Die von PEGIDA erzeugte Stimmung ist aber nicht zuerst deshalb zu kritisieren, weil sie auch von Neonazis vertreten wird, sondern weil sie nicht an den universalen Menschenrechten ausgerichtet ist, die Perspektive nationalistisch verengt und Hass gegen ganze Menschengruppen schürt.

Die Ablehnung des radikalisierten Islam ist dabei nur ein Feigenblatt. Diesbezüglich bräuchte es keine Demonstrationen, denn es gibt einen breiten Konsens in der Gesellschaft gegen radikale islamistische Positionen – quer durch alle Parteien. Der Kampf gegen den radikalisierten Islam kann aber nicht zur Abschaffung der Religionsfreiheit für Muslime führen. Muslime haben unter dem islamistischen Terror mindestens ebenso zu leiden. Diese Auseinandersetzung muss gemeinsam mit der Mehrheit der Muslime geführt werden, nicht gegen sie.

Aktionen

Gegenproteste organisiert u.a. das Bündnis Dresden für alle:
https://www.facebook.com/pages/Dresden-für-alle/1568930816673620
Dort gibt es auch jeweils aktuelle Hinweise auf die nächsten Veranstaltungen.

Anlaufstelle zur Unterstützung für Flüchtlinge, zum Kennenlernen und für Kontakte können u.a. sein:

 

Berichte und Materialien zu PEGIDA

Aufstand der Unzufriedenen
Bericht des Beauftragten für Weltanschauungsfragen der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens (www.confessio.de/pegida)

Kommentar zum Positionspapier der PEGIDA
Einschätzungen und Erläuterungen zu den 19 Punkten (30.1.2015)

Verteidigung des christlichen Abendlandes
Rede bei der Kundgebung für religiöse Vielfalt und Toleranz auf dem Altmarkt am 13. April 2015

Pegida – ein rassistischer Resonanzraum
Einschätzung des Kulturbüro Sachsen e.V. vom 13. Dezember 2014 (PDF)

Warum gerade Dresden?
Beobachtungen zu Staat, Zivilgesellschaft und politischer Kultur in Dresden
von Dietrich Herrmann (Heinrich-Böll-Stiftung)

Der Hass von Leipzig
Analysierender Artikel zu LEGIDA von der ZEIT vom 13. 1. 2015

Mythen und Wahrheiten im Einwanderungsland
Faktenchek vom Mediendienst Integration          (PDF hier)

ISLAMOPHOBIE: Europäer unterscheiden zu wenig zwischen Islam und Islamismus
Der deutsche Hass auf den Islam ähnelt dem Salon-Antisemitismus des 19. Jahrhunderts – das ist das Resultat einer neuen Studie der Bertelsmann-Stiftung. Artikel der ZEIT vom 8. 1. 2015

Warum tun sich Medien und Politiker so schwer mit Pegida – und umgekehrt?
Prof. Dr. Werner J. Patzelt bemüht sich um Erklärung der Motive/Innensicht der Pegida-Demonstranten am 6.1.2015 in der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.
Youtube-Video

Wer trägt die Verantwortung für die Verschlechterung des gesellschaftlichen Klimas in Dresden?
Stellungnahme von Mitarbeitern der TU-Dresden (Politikwissenschaft) zu Äußerungen über Pegida-kritische Demonstrationen in Dresden (29.1.2015)

PEGIDA – Wie alles begann
Artikel aus der Sächsischen Zeitung über das Ursprungsmilieu der Pegida-Demonstrationen

Das krumme Leben des Pegida-Chefs
Artikel aus der Sächsischen Zeitung über die schillernde Biografie von Pegida-Gründer Lutz Bachmann

Pegida – oder: Die Welle
Sie nennen sich Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes: Eine zuwanderungskritische Initiative aus der bürgerlichen Mitte Dresdens findet immer mehr Anhänger. Sie hat die Meinungshoheit auf den Straßen erobert und ist dabei, zur bundesweiten Bewegung zu wachsen.
Artikel der Freien Presse vom 26. 11. 2014

 

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